Die Frage nach den Kosten beherrscht die öffentliche Debatte um die Energiewende. Darin wird bisher vernachlässigt, dass mit einer Steigerung der Energieeffizienz die Energiewende deutlich günstiger umzusetzen ist. Ein von RAP, der European Climate Foundation (ECF) und Agora Energiewende beauftragter Bericht zeigt, dass eine Reduzierung des Stromverbrauchs bis 2035 um 10 bis 35 Prozent gegenüber der Referenzentwicklung die Kosten im Jahr 2035 um 10 bis 20 Milliarden Euro senkt. Die Studie legt dar, dass durch Energieeffizienz die Kosten der Stromerzeugung in den Bereichen der Erzeugung sowie bei den Übertragungs- und Verteilnetzen gesenkt werden können.

Der langfristige Ausbaubedarf im deutschen Übertragungsnetz bis zum Jahr 2050 kann bei einer deutlichen Steigerung der Energieeffizienz von 8.500 km Leitungslänge auf einen Ausbaubedarf zwischen 1.750 und 5.000 km gesenkt werden. Eine Senkung des Stromverbrauchs senkt folglich auch CO2-Emissionen und Brennstoffimportkosten. Durch eine Reduktion des Stromverbrauchs um mehr als 15 Prozent gegenüber der Referenzentwicklung können im Jahr 2020 die CO2-Emissionen um 40 Millionen Tonnen und die Importausgaben für Steinkohle und Erdgas um 2 Milliarden Euro reduziert werden. Eine eingesparte Kilowattstunde Strom bewirkt je nach betrachtetem Szenario eine Kosteneinsparung im Stromsystem zwischen 11 und 15 Cent im Jahr 2035. Da sehr viele Effizienzmaßnahmen sogar wesentlich günstiger umzusetzen sind, ist die Steigerung der Energieeffizienz auch gesamtwirtschaftlich sinnvoll. Meg Gottstein, Andreas Jahn und Chris Neme fungierten als führende Berater für das Projekt.