In Netzentgelte in Deutschland, Herausforderungen und Handlungsoptionen, liefert Andreas Jahn, RAP Senior Associate einen Überblick über das System der Netztarifierung in Deutschland, inklusive seinen Ausnahmen und Wirkungen. Bedingt durch die Anschlusskosten der erneuerbaren, dezentralen Erzeugungsanlagen steigen die Netzkosten insbesondere in den ländlichen Gegenden zunehmend. Durch die sehr heterogene Struktur der Verteilnetzbetreiber unterscheiden sich die Entgelte entsprechend stark, eine weitere Zunahme dieser Differenzen ist absehbar. Zudem ist durch die hohen Strombezugskosten ein Trend zur Eigenerzeugung auszumachen, der weniger zu einer Netzkostenvermeidung, als vielmehr zu einer Umverteilung der bestehenden Kosten führen wird.

RAP empfiehlt für einen angemessen Kostenbeiträge der Verbraucher zeitlich differenzierte Netzentgelte. Um den Netzbedürfnissen und der fluktuierenden Erzeugung gerecht zu werden sollten diese sowohl für die Leistungs- oder Arbeitskomponente erprobt werden. Andere diskutierte Überlegungen, wie Grundgebühren zu erhöhen, führen hingegen nur zu Mehrbelastungen für Geringverbraucher. Weiterhin kommt Andreas Jahn zu dem Schluss, dass bei der speziellen deutschen Situation ein bundesweiter Kostenausgleich einen Lösungsbeitrag liefern würde. Um aber Veränderungen der Entgeltsystematiken überhaupt quantitativ bewerten zu können, muss erstmal Transparenz bei den Erlösstrukturen und Auswirkungen der Ausnahmenregelungen geschaffen werden.