Stellungnahme zum Eckpunktepapier der Bundesnetzagentur

Die gestiegenen Kosten des Stromnetzausbaus machen sich zunehmend in den Netzentgelten bemerkbar, die Bestandteil jeder Stromrechnung sind. Auswertungen zeigen, dass die verdichteten, städtischen Netzregionen günstiger sind als die ländlichen Netze.

Aufgrund der Korrelation der Netzkosten zur Abnahmedichte gibt es schon lange stark divergierende Netzkosten. Infolge des verstärkten Ausbaus der Erneuerbaren Energien, der vornehmlich auf dem Land stattfindet, kommt jetzt noch ein weiterer Kostentreiber hinzu. Damit sind ländliche Gebiete doppelt benachteiligt und die Netzkosten dort entsprechend hoch. Aus Sicht der Verbraucher:innen in diesen Gebieten ist die Ungleichheit der Netzentgelte nicht hinnehmbar, zumal es sich häufig um die Gebiete handelt, die einen großen Beitrag zur Energiewende leisten.

In der Folge gefährdet die aktuelle Situation die Akzeptanz für die Energiewende. Daher ist es richtig, dass die Bundesnetzagentur die Verteilungsgerechtigkeit der Ausbaukosten für die Integration der Erneuerbaren Energien nun angeht.

Mit ihrem am 01. Dezember 2023 veröffentlichten Eckpunktepapier hat die Bundesnetzagentur einen Festlegungsrahmen zur Verteilung der Mehrkosten veröffentlicht, die in Stromnetzen mit besonders viel erneuerbarer Stromerzeugung entstehen. Agora Energiewende hat gemeinsam mit RAP in dieser Stellungnahme dargelegt, dass die Richtung stimmt, die vorgeschlagenen Maßnahmen jedoch nicht ausreichen oder sogar längerfristigen Zielen im Weg stehen können.