Was haben Photovoltaik-Eigenverbrauch, die Dekarbonisierung des Wärmebereichs und Energieeffizienz gemeinsam? Während diese Frage sich wie der Anfang eines Witzes anhören mag, ist die Lösung – das Efficiency-First-Prinzip – ein genialer Ansatz, der mehrere Herausforderungen des Energiesektors lösen kann. Schauen wir genauer hin.

Der Ausgangspunkt für eine zielgerichtete Eigenverbrauchsprivilegierung ist das Efficiency-First-Prinzip. Dieses Prinzip besagt, dass, sofern verbrauchsseitige Lösungen, also Einsparungen und Verschiebungen, günstiger sind als Erzeugung und Transport, diese Lösungen auch realisiert werden sollen. Im Fall des Photovoltaik-Eigenverbrauchs stellt Efficiency First eine hervorragende Gelegenheit dar, eine verbrauchsseitige Lösung zu entwickeln, die die Überschneidung der dezentralen Stromerzeugung, der Energieeffizienz und der Dekarbonisierung des Wärmebereichs in Betracht nimmt.

Für den Verbraucher ist heute die Kilowattstunde im Stromsektor teurer als im Wärmebereich. Daher lohnt es sich kaum, die emissionsfreie, selbst erzeugte Elektrizität für das Heizen zu nutzen. Obwohl, in einem gut gedämmten Haus weniger Strom notwendig ist, um eine angenehme Temperatur einzuhalten, wird dies beim geförderten Eigenverbrauch nicht berücksichtigt. Ferner ist es für die Klima- und Energiewendeziele wichtig, die energetische Sanierungsrate für Häuser in Deutschland mindestens zu verdoppeln. Allerdings fehlen insbesondere für Bestandsgebäude entsprechende Energieeffizienzanreize.

Eine Förderung der Effizienz im Rahmen des Eigenverbrauchs liegt im Interesse der Verbraucher, der politischen Entscheidungsträger und nicht zuletzt der Energiewende. Die Sektoren Energie und Wärme sollten stärker zusammen gedacht und angesprochen werden. Wenn wir anfangen, das Eigenverbrauchs- und das Gebäudethema sowie die damit verbundenen Ziele und Maßnahmen gemeinsam zu denken, eröffnen sich neue Möglichkeiten, die wir dringend diskutieren sollten.