In einem gemeinsamen Factsheet empfehlen Buildings Performance Institute Europe (BPIE) und Regulatory Assistance Project (RAP) die Einführung von Mindeststandards für Mietgebäude.

Allgemein ist ein Haushalt von Energiearmut betroffen, wenn es sich die Mitglieder nicht leisten können, die Wohnung ausreichend zu heizen. Die Kombination von niedrigem Einkommen, steigenden Energiepreisen und ineffizienten Wohngebäuden führt zu Energiearmut.

Das Hintergrundspapier ist die Zusammenfassung einer längeren Auswertung einschlägiger Literatur. Zwar lässt die Datenlage nicht das ganze Ausmaß der Energiearmut erkennen, die Befunde sind dennoch eindeutig: Es gibt Energiearmut in Deutschland, betroffen sind fast ausschließlich Mieter. Das bedeutet, dass ausgerechnet jene Gruppe am meisten von den Folgeproblemen der Energiearmut wie Atemwegserkrankungen oder erhöhte Schlaganfallgefährdung betroffen ist, die den kleinsten Hebel zum Handeln hat.

Mindeststandards für Mietshäuser können tiefgreifende Sanierungen auslösen. Werden sie flankiert mit Anforderungen an Innenraumparameter können sie ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung von Energiearmut, zur Linderung von Gesundheitsbeeinträchtigungen und zum Erreichen der Klimaschutzziele im Gebäudesektor sein, ohne dabei zu Verdrängung der Mieter zu führen. Entsprechende Finanzierungsmodelle können eine Mieterhöhung verhindern, so dass Sanierungen tatsächlich sozialverträglich durchgeführt werden können. Eine Verbesserung der Datengrundlage ist wichtig, um die Mindeststandards zielgruppenspezifisch auszugestalten.

Eine Englische Version des Factsheets finden Sie hier.