Bei einer Fläche, die fast dreimal so groß wie Deutschland ist, hat der Bundesstaat South Australia nur 1,7 Millionen Einwohner, wovon 1,3 Millionen in der Hauptstadt Adelaide leben. Die sehr dünne Besiedlung stellt eine ökonomische Herausforderung für den Infrastrukturausbau, insbesondere auch für die Stromnetze, dar.

Am 28. September 2016 gab es ein unerwartet heftiges Unwetter in South Australia. Nachträglich bezeichnete das australische Bureau of Meteorology den Sturm als ein 50-Jahre-Ereignis. Weiterhin stellte es fest, dass sich mehrere Tornados mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 Kilometer pro Stunde ereignet hatten. Im Vorfeld hatten die vom Australian Energy Market Operator verwendeten Wettervorhersagen eine extreme Blitzgefahr sowie Windgeschwindigkeiten bis zu 120 Kilometer pro Stunde, aber keine Tornados prognostiziert. Der resultierende Stromausfall betraf fast ganz South Australia. Die Wiederinbetriebnahme der Stromversorgung für die Endverbraucher dauerte je nach Gebiet zwischen drei und mehr als 24 Stunden.

Autoren Raffaele Piria (adelphi), Kerstin Bacher (adelphi) und Andreas Jahn (RAP) untersuchten die Ereignisse vom 28. September 2016, um die Ursachen des Stromausfalls zu ermitteln, die unterliegende politische Debatte zu erörtern, sowie Schlussfolgerungen aus den Ereignissen zu ziehen.

Diese Studie wurde im Rahmen des Vorhabens „Unterstützung des Energiedialoges mit den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und dem US-Bundesstaat Kalifornien sowie die Unterstützung der bilateralen Energiebeziehungen mit Kanada, Australien und Neuseeland“ im Auftrag des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und auf Anfrage des Referats IIA1 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) erstellt. Sie dient als Grundlage für die Identifizierung von Kooperationsmöglichkeiten und Dialogschwerpunkten im Rahmen des Energiedialoges. Diesbezügliche vertrauliche Informationen und Empfehlungen wurden für diese Veröffentlichung entfernt. Die Verantwortung für den Inhalt liegt ausschließlich bei den Autoren.